Die Norm für Funktionale Sicherheit bei Straßenfahrzeugen (ISO 26262) fordert eine "Sicherheitskultur" als Teil des Safety Managements. Eine eher karge Definition von „safety culture“ in dieser Norm verweist vor allem auf Prozesse und personelle Ressourcen. Das ist aber lediglich der leicht zugängliche Teil einer Sicherheitskultur. Es ist leider gar nicht so einfach zu erfassen, was wirklich gemeint ist, und noch schwieriger den gewünschten Endzustand dann auch zu entwickeln, nämlich ein sicherheitsorientiertes Denken in der gesamten Organisation. Mitarbeiter und Führungskräfte müssen ihre Einstellungen auf diese Sicherheitskultur ausrichten. Neben geeigneten Prozessen, Richtlinien und einer klaren Sicherheitsstrategie sind das Denken und in Folge das Handeln der Menschen Schlüssel für nachhaltige Veränderungen. Eine Organisation muss diese Komponenten gemeinsam verändern: Strategie, Prozesse und das mentale Modell der Mitglieder, um langfristig eine Sicherheitskultur zu ermöglichen. Nur so lässt sich wirkliche Produktsicherheit und damit Konformität zu den jeweiligen Sicherheitsstandards effizient erreichen. Während Strategie- und Prozessveränderungen in Organisationen relativ gut verstanden werden, ist der notwendige Kulturwandel eher schwer zu begreifen und eine langfristige Angelegenheit. Dieser Vortrag vermittelt grob, was eine Sicherheitskultur ist, welche Bedeutung sie für die Produktsicherheit hat, und stellt einige Ansätze vor, wie Kulturwandel erreicht werden kann.